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Förderung von Projekten zum Thema interdisziplinäre Verbünde zur Erforschung von Pathomechanismen der Endometriose

Art:
Förderprogramm
Einreichungsfrist:
Förderung durch:
BMBF
Reichweite:
Deutschland

Der nachfolgende Text spiegelt nicht den gesamten Inhalt der Bekanntmachung wider, sondern enthält einzelne Auszüge der Richtlinie.

In den letzten Jahren haben neue technologische Möglichkeiten und Methoden für die medizinische Forschung, insbesondere die zunehmende Verbreitung von Hochdurchsatztechnologien, die Weiterentwicklung der Bildgebungsverfahren und leistungsfähigere bioinformatische Verfahren zur Analyse großer Datenmengen einen immer tieferen Einblick in die molekularen Prozesse bei der Entstehung von Krankheiten ermöglicht.

Trotz dadurch bedingter signifikanter Fortschritte gibt es noch eine erhebliche Anzahl von Erkrankungen, deren Symptome bisher nur gelindert, die aber nicht geheilt werden können. Von besonderer Bedeutung sind dabei solche Erkrankungen, die lebensbedrohlich sind, zu gravierenden Beeinträchtigungen der Lebensqualität führen oder mit hohen Kosten für das Gesundheitswesen einhergehen. Darüber hinaus erschweren häufig fehlende eindeutige diagnostische Kriterien die frühe Erkennung einer Krankheit und ihre anschließende Behandlung. Ein wesentlicher Grund dafür ist in vielen Fällen, dass die Pathomechanismen, die den Erkrankungen zugrunde liegen, noch nicht ausreichend geklärt sind.

Die Endometriose ist eine Erkrankung, deren Ursache und Genese bisher unklar sind. Es handelt sich bei der Endometriose um eine häufige, chronisch-entzündliche gynäkologische Erkrankung mit hoher Krankheitslast, die neben chronischen Schmerzen mit einer Reihe von Komorbiditäten und Infertilität einhergehen kann. Endometriose äußert sich darin, dass es bei den Betroffenen zum Wachstum von Gebärmutterschleimhaut-ähnlichem Gewebe außerhalb der Gebärmutter kommt.

Ziel der Fördermaßnahme ist es daher, die Pathomechanismen der Endometriose näher zu erforschen. Dadurch soll ein besseres Verständnis der Entstehung und unterschiedlichen Ausprägung der Erkrankung erreicht werden, aus dem sich Ansätze für die Verbesserung der Prävention, Diagnose und Therapie ableiten lassen.

Gegenstand der Förderung

Gefördert werden interdisziplinäre Verbünde, in denen Forschende der Grundlagen- und klinischen Forschung gemeinsam Pathomechanismen der Endometriose analysieren.

Die Verbünde sollen unter anderem Beiträge zu folgenden Fragestellungen liefern:

  • Welche Ursachen und Pathomechanismen liegen der Endometriose zugrunde?
  • Welche Faktoren begünstigen das Auftreten der Endometriose?
  • Welche Ansatzpunkte bestehen zu einer Prävention der Erkrankung?
  • Welche Subtypen der Endometriose gibt es und wie können diese charakterisiert werden?
  • Welche Ansatzpunkte gibt es zur Beschleunigung der Diagnose?
  • Was sind Ansatzpunkte zur Verbesserung bestehender therapeutischer Verfahren oder zur Entwicklung neuer therapeutischer Verfahren?

Gefördert werden können alle Schritte der präklinischen und klinischen Forschung, die nötig sind, um Pathomechanismen zu identifizieren und Ansatzpunkte für ihre Nutzung in der Prävention, Diagnostik und Therapie zu generieren. Dazu zählen unter anderem:

  • Zusammenführung, Harmonisierung und Analyse verschiedener Datenquellen und Materialsammlungen zur Identifizierung genetischer, zellulärer und molekularer Pathomechanismen (zum Beispiel klinische Daten, Biomaterialsammlungen, pathologische, zellbiologische und physiologische Befunde, bildgebende Verfahren und Omics-Daten);
  • Untersuchungen an relevanten Modellsystemen, wenn sie einen Bezug zu den klinischen Fragestellungen haben und die klinischen Untersuchungen synergistisch ergänzen;
  • Identifikation neuer prädiktiver, diagnostischer oder prognostischer Biomarker mit Relevanz zur Stratifizierung von Patientengruppen;
  • Identifikation relevanter Targets zur Verbesserung bestehender oder Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze.

Zuwendungsempfänger

Antragsberechtigt sind staatliche und staatlich anerkannte Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft. Zum Zeitpunkt der Auszahlung einer gewährten Zuwendung wird das Vorhandensein einer Betriebsstätte oder Niederlassung (Unternehmen) beziehungsweise einer sonstigen Einrichtung, die der nichtwirtschaftlichen Tätigkeit des Zuwendungsempfängers dient (Hochschule, außeruniversitäre Forschungseinrichtung), in Deutschland verlangt.

In einen Forschungsverbund muss mindestens eine universitätsmedizinische Einrichtung als Partner eingebunden sein. Die Koordination eines Forschungsverbunds soll durch eine universitätsmedizinische Einrichtung erfolgen. Falls dies nicht möglich ist, ist dies gesondert zu begründen.

Einreichfrist

Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.

In der ersten Verfahrensstufe sind dem Projektträger bis spätestens 4. Dezember 2023 zunächst Projektskizzen in elektronischer Form vorzulegen.

Die Projektskizze eines Forschungsverbundes ist in Abstimmung mit der/dem vorgesehenen Verbundkoordinatorin/Verbundkoordinator vorzulegen.

Die Vorlagefrist gilt nicht als Ausschlussfrist, Projektskizzen, die nach dem oben angegebenen Zeitpunkt eingehen, können aber möglicherweise nicht mehr berücksichtigt werden.

Seiten-Adresse: https://www.gesundheitsindustrie-bw.de/datenbank/foerderungen/foerderung-von-projekten-zum-thema-interdisziplinaere-verbuende-zur-erforschung-von-pathomechanismen-der-endometriose