Große Chancen durch Mini-Gerät
Ein neues Tomographiegerät für Kleintiere am Universitätsklinikum Heidelberg wird von der Dietmar-Hopp-Stiftung gefördert. Es ermöglicht eine genaue, schonende Beobachtung von Therapieverläufen im Tierversuch.
Eine wertvolle Unterstützung für die wissenschaftliche Arbeit im Mini-Format steht jetzt in der Radiologischen Universitätsklinik Heidelberg zur Verfügung: Mit dem nur 1,50 m hohen und etwa 140 mal 80 cm breiten Tomographiegerät für Kleintiere wie Ratten und Mäuse können Krankheiten und Therapien am Tier detailgenau und gleichzeitig schonend untersucht werden.
So kann das moderne Diagnosegerät Tumoren erkennen und den Verlauf neuer Therapien aufzeichnen. Für den Positronen-Emissions-Tomographen (PET) im Mini-Format hat die Dietmar-Hopp-Stiftung eine Million Euro zur Verfügung gestellt.
Miniatur-PET für Kleintiere, gespendet von der Dietmar-Hopp-Stiftung (Foto: Universitätsklinikum Heidelberg)
"Mit dem Micro-PET für Kleintiere können wir die Verteilung neuer radioaktiv
markierter Moleküle bei Versuchstieren sichtbar machen und somit wichtige
Informationen für die mögliche spätere Anwendung am Patienten erhalten. Es ist somit als Bindeglied zwischen Grundlagenforschung und klinischem Einsatz zu sehen", erklärt Professor Dr. Uwe Haberkorn, Ärztlicher Direktor der Klinik für Nuklearmedizin an der Radiologischen Universitätsklinik Heidelberg. Das Diagnosegerät spürt radioaktiv markierte Moleküle wie Zucker, Aminosäuren, Eiweiße oder Medikamente im Körper auf, so dass deren Aufnahme und Anreicherung im Gewebe sichtbar werden: Tumoren haben zum Beispiel wegen ihres meist schnellen Wachstums einen hohen Energiebedarf und nehmen daher Traubenzucker sehr schnell auf.
Moderne Technik dient auch dem Tierschutz
Mussten bislang Versuchstiere in unterschiedlichen Entwicklungsphasen der Erkrankung getötet werden, um den Krankheitsverlauf verfolgen zu können, so kann mit dem Micro-PET die Krankheit engmaschig an einem Tier beobachtet werden: Die Anzahl der benötigten Tiere sinkt.
Für das neue Gerät sind interdisziplinäre Studien unter anderem bei den
Hirnerkrankungen wie Alzheimer und Parkinson, bei Herzmuskelschwäche und Krebserkrankungen geplant. Die Heidelberger Wissenschaftler arbeiten auch daran, die Auswirkungen neuer Therapien auf Tumorstoffwechsel,
Tumorproliferation und Gefäßneubildung zu erfassen, neue Liganden für
tumorspezifische Oberflächenstrukturen zu überprüfen und die Verteilung und die therapeutischen Effekte von Stammzellen zu überprüfen.
Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg - 19.02.08
Weitere Informationen zum Beitrag:
Professor Dr. Uwe Haberkorn
Ärztlicher Direktor der Klinik für Nuklearmedizin Radiologische
Universitätsklinik Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 77 31 (Sekretariat)
E-Mail:
Uwe.Haberkorn@med.uni-heidelberg.de