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Baden-Württemberg hält nach Bayern den Spitzenplatz in Deutschland bei den Patentanmeldungen. Wie das Europäische Patentamt (EPA) am Mittwoch in München mitteilte, gingen im vergangenen Jahr aus Europa insgesamt 146.600 Anmeldungen bei der Behörde ein. Das waren 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
Aus Deutschland kamen knapp ein Fünftel der Anmeldungen. Im bundesweiten Vergleich belegte Bayern mit 6.999 Anmeldungen den Spitzenplatz, gefolgt von Baden-Württemberg mit 6.214.Die Prüfer erteilten aber nur in 49,5 Prozent aller Fälle tatsächlich ein Patent. EPA-Präsidentin Alison Brimelow führte das bei der Jahres-Pressekonferenz unter anderem darauf zurück, dass Anmeldern inzwischen frühzeitig mitgeteilt werde, wie die Aussichten auf ein Patent stehen. «Das ist sehr gut», sagte Brimelow, «so weiß jeder, wo er steht.» Viele zögen deshalb ihren Antrag vorzeitig zurück.BiotechnologieIn diesem Zusammenhang wies Brimelow darauf hin, dass auf dem Gebiet der Biotechnologie nur 36,6 Prozent der Anmeldungen zu einem Patent führten. Als Grund dafür nannte sie eine Verschiebung der Anträge von der Biotech-Branche zum Pharma-Sektor. Hintergrund ist, dass das menschliche Genom mittlerweile gut erforscht ist und sich die Forschungstätigkeit deshalb auf die pharmazeutische Anwendung konzentriert.Mit Blick auf das laufende Jahr wollte sich Brimelow nicht auf eine genaue Prognose festlegen. Dafür sei es noch zu früh. Allerdings räumte sie ein: «Wir erwarten, dass sich die Wirtschaftskrise bei den Patent-Anmeldungen spiegeln wird.» Deshalb rechnet die Britin heuer mit weniger Anmeldungen als im vergangenen Jahr. Noch sei aber offen, wie groß der Rückgang ausfallen könnte.