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Celitement® erhält Umwelttechnik-Sonderpreis

Der am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickelte umweltschonende Zement Celitement® erhält den Umwelttechnik-Sonderpreis Baden-Württemberg. Celitement® erfordert aus heutiger Sicht nur halb so viel Energie bei der Herstellung und gibt bei der Produktion im Vergleich zu bisherigen Verfahren voraussichtlich nur halb so viel Kohlendioxid (CO2) an die Umwelt ab. Der neue Zement wird mittlerweile von der Celitement GmbH, einer Ausgründung der vier Erfinder, des KIT und des Industriepartners SCHWENK Zement KG bis zur Marktreife weiterentwickelt.

Hin zu einer umweltfreundlichen Zementherstellung: Celitement® erhält den Umwelttechnik-Sonderpreis Baden-Württemberg. © Markus Breig

Den Umwelttechnikpreis vergibt das baden-wüttembergische Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft alle zwei Jahre für hervorragende und innovative Produkte in der Umwelttechnik in vier Kategorien. Der Sonderpreis der Jury, den in diesem Jahr die Celitement GmbH erhält, orientiert sich an aktuellen umweltpolitischen Herausforderungen. Die Zementherstellung ist ein energieintensiver Prozess. Jährlich emittieren die Zementwerke etwa drei Milliarden Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid – dies sind fünf bis sieben Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Damit setzt die Zementherstellung drei bis viermal so viel CO2 frei wie der gesamte Flugverkehr.

Verglichen mit herkömmlichen Verfahren zur Zementherstellung verspricht der neue Zement enorme Energieeinsparungen sowie voraussichtlich eine Halbierung der CO2-Emissionen. Celitement® ist zudem ressourcenschonend, da im Vergleich zu herkömmlichem Portlandzement nur ein Drittel der Menge an Kalkstein nötig ist und auf den Zumahlstoff Gips vollständig verzichtet werden kann.

Celitement könnte langfristig den konventionellen Zement ersetzen

Die neu errichtete Pilotanlage liefert täglich 100 Kilogramm Celitement®. © Markus Breig

„Celitement® hat das Potenzial langfristig in großen Bereichen den konventionellen Zement zu ersetzen“, ist Dr. Hanns-Günther Mayer, einer der Geschäftsführer der Celitement GmbH, überzeugt. Zunächst haben die KIT-Wissenschaftler Celitement® im Labormaßstab produziert. Nach mehr als einem Jahr mit intensiven und sehr erfolgreichen Tests errichtete die Celitement GmbH im letzten Jahr auf dem Campus Nord des KIT eine Pilotanlage mit einem Investitionsvolumen von fünf Millionen Euro. Die Pilotanlage wird ab Herbst 2011 täglich 100 Kilogramm Celitement® liefern. „Dies ist eine weiterer großer Schritt auf dem Weg zur Marktreife des umweltschonenden Zements“, so Mayer.

„Mit energie- und materialeffizienten Verfahren und Produkten können baden-württembergische Unternehmen enorme Kostensenkungspotentiale realisieren, ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern und nicht zuletzt neue, stark wachsende Märkte weltweit erschließen“, betont Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. „Mit dem Umwelttechnikpreis wollen wir hier ein Zeichen setzen, indem wir Unternehmen mit ihren Innovationen ins Licht rücken, die besonders ressourcensparend und umweltschonend wirken.“

Seiten-Adresse: https://www.gesundheitsindustrie-bw.de/fachbeitrag/pm/celitement-erhaelt-umwelttechnik-sonderpreis