Gesundheitsregionen der Zukunft stehen fest
Bundesforschungsministerin Schavan hat am 4. Juni 2008 in Berlin die 20 Gewinner des BMBF-Wettbewerbs "Gesundheitsregionen der Zukunft" bekannt gegeben. Mit dieser Maßnahme will das BMBF die Akteure aus Forschung, Entwicklung und Versorgung regional zusammenzubringen und so zur Profilbildung von Gesundheitsregionen beitragen.
Die 20 Gewinner des BMBF-Wettbewerbs "Gesundheitsregionen der Zukunft". Abbildung: BMBF
Zu den Gewinnern zählen neben Metropolen wie Hamburg und Stuttgart auch ländliche Regionen wie Dingolfing und Ortenau/Kinzigtal. Fünf der ausgezeichneten Regionen liegen in Baden-Württemberg. Der Wettbewerb ist mit insgesamt rund 40 Millionen Euro ausgestattet.
Die 20 Gewinner erhalten in der ersten Förderphase jeweils 100.000 Euro, um ihre Konzepte detailliert auszuarbeiten und die Kooperationen zu intensivieren. Im Jahr 2009 werden aus den 20 Gewinnern bis zu fünf Regionen ausgewählt, die das BMBF dann jeweils vier Jahre lang für die Realisierung ihrer Konzepte unterstützt. Die 85 eingereichten Anträge umfassen ein breites thematisches Spektrum, das von Versorgungsforschung und Versorgungsqualität, über Gesundheitsförderung und Prävention, klinische Forschung, eHealth und Telematik, bis hin zu Medizintechnik, Biotechnologie und Dienstleistungsforschung reicht. Neben zahlreichen anderen Institutionen haben Vereine für Gesundheitswirtschaft, Universitäten, Fachhochschulen, Einrichtungen der Wirtschaftsförderung und Landkreise am Wettbewerb teilgenommen.
Die Expertenjury hat die Anträge nach drei übergeordneten Kriterien bewertet:
- Ist das Konzept so angelegt, dass herausragende Prozess- oder Produktinnovationen für das Gesundheitssystem zu erwarten sind?
- Hat das Konzept einen ausreichenden Forschungsbezug und sind wissenschaftliche Vorarbeiten in den von der jeweiligen Gesundheitsregion benannten Innovationsfeldern vorhanden?
- Sind die fachlichen Voraussetzungen zur Realisierung des Konzepts in der Gesundheitsregion gegeben? Sind die erforderlichen Partner eingebunden?
Die Gesundheitswirtschaft ist die größte Wirtschaftsbranche in Deutschland. Jährlich werden rund 240 Milliarden Euro für Gesundheit ausgegeben. Das Innovationspotenzial der Branche ist enorm.
Der Wettbewerb dient dem Ziel, neue, zukunftsfähige Versorgungsstrukturen aufzubauen und Forschung, Entwicklung und Verwertung von innovativem medizinischem Wissen in Deutschland intensiver zu verknüpfen. Die 20 ausgewählten Gesundheitsregionen sollen zur Stärkung der Gesundheitswirtschaft in Deutschland beitragen. Internationale Erfahrungen zeigen, dass Innovationen im Gesundheitswesen immer dann entstehen, wenn alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette regional eng zusammenarbeiten. Und wenn medizinische Innovationen schneller verbreitet und effizienter eingesetzt werden, verbessert das nicht nur die Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten. Es trägt auch dazu bei, die Kosten im Gesundheitswesen einzudämmen.
Quelle: BMBF - 04.Juni 2008