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Der Sofja Kovalevskaja-Preis, einer der höchst dotierten deutschen Wissenschaftspreise, geht in diesem Jahr an den Mikrobiologen Prof. Dr. Samuel Wagner, der seit Februar 2012 als Juniorprofessor an der Universität Tübingen arbeitet. Dies gab die Alexander von Humboldt-Stiftung bekannt. Die Preissumme beträgt bis zu 1,65 Millionen Euro pro Preisträger; insgesamt zeichnet die Stiftung in diesem Jahr 14 Personen aus.
Der Preis ermöglicht den ausgezeichneten Forschern wissenschaftliche Arbeit zu einzigartigen Konditionen: Fünf Jahre lang können sie – unabhängig und ohne administrative Zwänge – ein eigenes Forschungsprojekt an einem Institut ihrer Wahl in Deutschland durchführen und eigene Arbeitsgruppen aufbauen. Samuel Wagner wird sein Projekt am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene der Universität Tübingen bei Prof. Dr. Ingo B. Autenrieth durchführen. "Es hat mich natürlich sehr gefreut, diesen Preis verliehen zu bekommen, da er zum einen eine großartige Anerkennung meiner bisherigen Arbeit ist, als auch die bestmöglichen Forschungsvoraussetzungen für die nächsten fünf Jahre schafft“, so kommentiert Samuel Wagner die Verleihung des Preises und weiter: „Ich habe mich für Tübingen entschieden, da die Universität einen exzellenten Ruf genießt und insbesondere in der Mikrobiologie mit einem Sonderforschungsbereich, einem Graduiertenkolleg und als Partnerstandort des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung sehr stark aufgestellt ist. Darüber hinaus hat mir sehr imponiert, wie sehr sich die Universität für meine Gewinnung eingesetzt und meine Juniorprofessur mit einer attraktiven Ausstattung und einer Tenure Track Option versehen hat."
Bakterien wirken durch eine Vielzahl von Mechanismen auf ihre Umwelt ein. Ein Beispiel sind Typ III Sekretionssysteme, eine Art Bio-Nanomaschinen, mit denen Bakterien toxische Proteine wie mit einer Spritze in ihre Wirtszellen injizieren. Samuel Wagner erforscht an Salmonellen, wie diese bakteriellen Injektionsnadeln auf molekularer Ebene funktionieren und wie beispielsweise die Proteine durch die innere bakterielle Membran gelangen, um anschließend in die Wirtszelle abgegeben zu werden. Da Salmonellen und andere Bakterien ohne diesen Mechanismus keine Infektion auslösen können, birgt Wagners Arbeit großes Potential für die Entwicklung neuartiger Antibiotika, die diese Apparate hemmen. Würde ihre Funktionsweise entschlüsselt, wäre es außerdem denkbar, sie umzufunktionieren und zu verwenden, um nützliche Proteine gezielt in Zellen zu transportieren.