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Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung

Deutschen Nachwuchswissenschaftlern wird es leichter gemacht, sich international zu vernetzen. Wissenschaftszentren, die die Bundesregierung weltweit gründet, machen zugleich den Wissenschaftsstandort Deutschland attraktiver. Die deutschen Wissenschaftszentren hat das Bundeskabinett mit der "Strategie zur Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung der Bundesregierung" am 20. Februar 2008 beschlossen.

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Mit dem vorgelegten Konzept will die Bundesregierung die Rolle Deutschlands in der globalen Wissensgesellschaft stärken. Forschungseinrichtungen wie die Max-Planck-Gesellschaft und Fördereinrichtungen wie der Deutsche Akademische Austauschdienst sollen sich in den Wissenschaftszentren gemeinsam präsentieren.

Eine optimierte Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses soll ebenfalls zur besseren Positionierung der deutschen Wissenschaft beitragen. Insbesondere sollen deutsche Forscherinnen und Forscher zukünftig enger mit den weltweit Besten in der Wissenschaft zusammenarbeiten können. Die nationalen und internationalen Förderprogramme werden deshalb besser aufeinander abgestimmt.

Zudem wirkt das Programm darauf hin, dass weniger Hochqualifizierte aus Deutschland abwandern. Und wer eine Zeit lang im Ausland gearbeitet haben, soll Anreize dafür finden, mit seinen Fähigkeiten und Erfahrungen in die Heimat zurückzukehren.

Internationaler Forschungsdialog

Ziel der "neuen Außenpolitik" ist es auch, mehr Forschende aus aller Welt nach Deutschland zu holen. Nach den USA und Großbritannien ist Deutschland weltweit das attraktivste Ziel junger Forschender. Im Jahr 2006 waren 9,5 Prozent aller Studierenden in Deutschland so genannte Bildungsausländer. Weltweit, so wird prognostiziert, wird sich die Zahl der im Ausland Studierenden von 1,8 Millionen im Jahr 2000 auf 7,2 Millionen im Jahr 2025 vervielfachen. Das bedeutet auch eine enorme Chance für Deutschland. Die gilt es zu nutzen.

Attraktive Stipendienprogramme sollen Studierende und Forschende anziehen. Dazu Christina Beck, Sprecherin der Max-Planck-Gesellschaft: "60 Prozent der an den International Max Planck Research Schools (IMPRS) eingeschriebenen Doktoranden kommen aus dem Ausland – und zwar aus 85 verschiedenen Herkunftsländern. Die IMPRS gelten als vorbildlich für eine international ausgerichtete Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses."

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die anschließend wieder in ihre Heimatländer zurückkehren, sind wichtige Mittler zwischen den Ländern. Auch nach ihrer Rückkehr sollen sie mit deutschen Forschenden langfristig zusammenarbeiten.

Wissenschaftszentren in der ganzen Welt

Für Moskau und Delhi gibt es bereits konkrete Pläne. In Tokio wird überlegt, wie sich Wissenschaft und Kultur unter dem Dach des Goethe-Instituts gemeinsam präsentieren können. Neue Standorte mit einer starken heimischen Forschungsinfrastruktur werden auch andernorts geprüft. Dazu gehören Indien, China und Südkorea. Aber auch Länder in Afrika, Lateinamerika und Asien sollen mittelfristig deutsche Wissenschaftszentren beheimaten.

Deutschland leistet damit nicht zuletzt auch einen Beitrag zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung dieser Länder. Angestrebt werden gemeinsame Initiativen etwa im Bereich Klimawandel und Energieeffizienz.

Wirtschaft international vernetzen

Für die hightechbasierte und forschungsintensive deutsche Wirtschaft ist es unerlässlich, mit den innovativsten Forschungs- und Entwicklungszentren weltweit zu kooperieren. Deshalb nimmt sich die Strategie zur Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung auch den Wissenstransfer zwischen öffentlichen Forschungseinrichtungen, Hochschulen und Unternehmen vor. Zudem sollen die ausländischen Investitionen in Forschung und Entwicklung in Deutschland beflügelt werden.

Internationale Forschungsagenda

Eine "internationale Forschungsagenda" soll nach dem Willen von Schavan die zahlreichen Forschungsaktivitäten koordinieren und steuern. Das Bundesforschungsministerium wirbt denn auch in internationalen Gremien für gemeinsame Lösungen gemeinsamer Fragen und Probleme. Etwa bei Themen wie Infektionskrankheiten, Klimawandel, Energieeffizienz oder Migration.

Quelle: Bundesregierung - 20.02.08
Seiten-Adresse: https://www.gesundheitsindustrie-bw.de/fachbeitrag/pm/internationalisierung-von-wissenschaft-und-forschung