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Das junge Schweizer Unternehmen Kenta Biotech arbeitet mit dem Laupheimer Auftragsfertiger Rentschler bei der Entwicklung eines vollständig humanen, monoklonalen Antikörpers gegen den methicillinresistenten Keim Staphylococcus aureus (MRSA) zusammen.
Das oberschwäbische Unternehmen wird mit Hilfe der kentaeigenen Hybridoma-Zelllinie ein Herstellungsverfahren für den Antikörper KBSA301 entwickeln. Erstmals sollen hier Disposable-Technologien mit Single-Use-Equipment zum Einsatz kommen. Über die finanzielle Dimension der Vereinbarung verlautete nichts. KBSA301 ist ein vollständig humaner IgG(Immunglobulin G)-Antikörper zur Behandlung von MRSA-Infektionen. Dieser Bakterientyp kann Resistenzen gegen bestimmte Antibiotika wie Methicillin, Oxacillin, Penicillin und Amoxicillin bilden. Der Antikörper KBSA301 habe sich in mehreren vorklinischen Studien an Tieren in der Behandlung schwerer S.-aureus-Infektionen als sehr wirksam erwiesen, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung.
MRSA tritt verstärkt bei Patienten in Langzeit-Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern auf, deren Immunsystem geschwächt ist. Patienten werden einem erhöhten Risiko ausgesetzt, wenn mehrere invasivmedizinische Geräte verwendet und Breitband-Antibiotika häufig angewendet werden. Dies fördere die Besiedlung von Krankenhauskeimen.In Krankenhäusern erworbene MRSA können gravierende und lebensbedrohliche Infektionen der Blutbahn oder von Operationswunden sowie Lungenentzündungen hervorrufen. Solche Infektionen sind schwer zu behandeln und führen zu verlängerten Krankenhausaufenthalten, zusätzlichen Kosten und erhöhter Morbidität und Mortalität. Die Mortalitätsrate von MRSA-Blutbahninfektionen liegt dem Decision Resources (MRSA, Dezember 2009) zufolge zwischen 24 und 64 Prozent.