Das übergeordnete Ziel neuer interventioneller Verfahren in der Chirurgie ist es, minimale Invasivität und hohe Effektivität mit kurzer Behandlungsdauer und geringen Komplikationsraten zu vereinbaren. Ein zentraler Aspekt in der Onkologie ist die Unterscheidung der malignen Zielstrukturen, also von bösartigen Tumoren, und des umgebenden Gewebes während des operativen Eingriffs. Aktuell ist die histopathologische Schnellschnittuntersuchung der Goldstandard der intraoperativen Gewebedifferenzierung. Da diese außerhalb des Operationssaals von Pathologinnen und Pathologen ausgewertet wird, kommt es zu einer verlängerten Operationszeit und potenziellem Informationsverlust. Außerdem ermöglicht der Schnellschnitt keine umfassende Erfassung der Heterogenität und Komplexität des Tumors.
Um Operateure bei der Entscheidung zwischen Resektion, also Entfernung, und Erhalt des Gewebes zu unterstützen, stellt das neue Graduiertenkolleg Methoden hin zu einer intraoperativen Echtzeitsensorik bereit. Ziel ist eine präzise Tumorentfernung.
Das interuniversitäre Kolleg baut auf den Forschungsschwerpunkten „Sensorentwicklung“, „Modellierung und Klassifikation“ und „Chirurgie und Pathologie“ auf. Die Beiträge der Universität Stuttgart konzentrieren sich auf die Forschungsschwerpunkte Sensorentwicklung und Modellierung und Klassifikation.