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TTI und Uni Stuttgart verleihen Technologietransfer-Preis

Am 10. November 2011 wurde zum dritten Mal der mit 10.000 Euro dotierte Technologietransfer-Preis der Universität Stuttgart und der TTI Technologie Transfer Initiative GmbH für hervorragende Leistungen in Praxis und Theorie des Technologietransfers vergeben. Bei einem von zwei Preisträgern in diesem Jahr handelt es sich um die InnoCyte GmbH. Das Unternehmen hat mit Forscherdrang und Kreativität ein zukunftsfähiges Produkt entwickelt und eine innovative Neugründung gewagt.

Von links: InnoCyte-Gründer Roland Huchler, Michael Fritsche und Dirk Malthan © Universität Stuttgart
Die im Juli 2011 von Roland Huchler, Dr. Michael Fritsche und Dirk Malthan als Ausgründung aus dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (FhG-IPA) gegründete Firma InnoCyte entwickelt und vertreibt Gerätelösungen zur Automatisierung von Teilprozessen der Zellkultur, das heißt Systeme zur Produktion von biologischem Zellmaterial außerhalb eines Organismus. Die Produktion von biologischen Zellen ist ein Schlüsselprozess für die Entwicklung und Zulassung von Medikamenten und für die Erzeugung von künstlichem Gewebe. Die Aussagekraft zellbasierter Versuchsreihen und die Sicherheit von künstlichen Geweben hängen dabei vor allem von der Reproduzierbarkeit des Zellmaterials ab. Aus diesem Grund sind viele der über 40.000 Zellkulturlabore weltweit an einer Standardisierung und Automatisierung der Produktionsprozesse interessiert.

Diesem Bedarf trägt InnoCyte mit den entwickelten automatisierten Prozessmodulen Rechnung. Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Fraunhofer-Gesellschaft hat das Gründungsteam eine zum Patent angemeldete fluidische Technologie entwickelt, die den zentralen Prozess der „Passage“ der automatisierten Zellkultur mit einem Bruchteil des bisher dafür notwendigen Aufwands realisiert. Diese Basistechnologie bildet die Grundlage für das Pilotprodukt „Split.It“, dessen Markteinführung im 2. Quartal 2012 erfolgen wird und das zum Ausgangspunkt einer geplanten Produktfamilie werden soll.

Prof. Bernd Bertsche als Geschäftsführer der TTI GmbH begrüßte die Gäste und würdigte die hohe Qualität der diesjährigen Preisträger und die mustergültige Umsetzung des Technologietransfers wissenschaftlicher Ergebnisse in wirtschaftliche Wertschöpfung. In seiner Laudatio wies Rektor Prof. Wolfram Ressel auf die hervorragende Existenzgründungskultur an der Universität Stuttgart hin. Durch die vor 13 Jahren gegründete zentrale Anlaufstelle für Gründungsinteressierte - die TTI GmbH - wurde an der Universität Stuttgart das große Potenzial an Gründungspersönlichkeiten und Geschäftsideen aus der Universität Stuttgart gefördert. Professor Peter Schäfer vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg wies in seinem  Vortrag zum „Hightech – Gründerland Baden – Württemberg“ darauf hin, dass Hightech-Startups noch professionellere Strukturen brauchen. Die neue Landesregierung will das Gründungsgeschehen in Baden-Württemberg neu beleben. Der Hightech-Sektor hat dabei oberste Priorität.

Gründern wird umfassend geholfen

Um die Kultur der unternehmerischen Selbstständigkeit weiter zu stärken und dauerhaft zu etablieren, hat die TTI – gemeinsam mit der Universität Stuttgart und im Rahmen des Förderprogramms „Inkubatoren“ – eine Vielzahl an Sensibilisierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für alle Gründungsinteressierten (Studierende, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Alumni) durchgeführt. Der Anstieg bei der Anzahl der beratenen Gründungsprojekte wie auch bei der Anzahl der EXIST- Förderanträge spricht für die zielorientierte und erfolgreiche Arbeit in der akademischen Gründungsberatung. Neben der umfangreichen Beratung und Betreuung sowie der Begleitung bei der Förderantragsstellung können angehende Firmenchefs im Rahmen einer Transfer-Gründerunternehmung (TGU) unter dem Dach der TTI mit eigenen Projekten die ersten Schritte der Selbstständigkeit machen. Im universitätseigenen Technologiezentrum besteht die Möglichkeit, zu günstigen Konditionen unter Nutzung von Synergien durch die Nähe zur Universität und zu den benachbarten Forschungseinrichtungen Büro- und Laborräume zu mieten.

Seiten-Adresse: https://www.gesundheitsindustrie-bw.de/fachbeitrag/pm/tti-und-uni-stuttgart-verleihen-technologietransfer-preis