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Uniklinikum Heidelberg wirkt am „Deutschen Zentrum für Infektionsforschung“ mit

32 führende Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland vereinen ihre Expertise: Im „Deutschen Zentrum für Infektionsforschung“ (DZIF), das am 27. Juni 2012 offiziell am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig gegründet wurde, wollen sie künftig gemeinsam gegen Infektionen vorgehen. Das Universitätsklinikum Heidelberg ist mit dem Forschungsprogramm „Heidelberg Centre for Infectious Diseases“ beteiligt.

Koordinator für Heidelberg ist Professor Dr. Hans-Georg Kräusslich, Direktor des Departments Infektiologie. Die Heidelberger Experten widmen sich schwerpunktmäßig der Entwicklung von Interventionsstrategien gegen Infektionen mit Viren, z.B. Hepatitis- und Papillom-Viren und HIV, sowie Parasiten, z.B. dem Erreger der Malaria; hierbei werden neue Ansatzpunkte für Impfung und Therapie etabliert und klinisch erprobt. Daneben steht die Untersuchung der Wirtsabwehr, besonders beim immungeschwächten Wirt wie z.B. bei transplantierten Patienten, im Fokus der Heidelberger Arbeiten.

Elektronenmikroskopische Aufnahme von HI-Viren. © Universitätsklinikum Heidelberg

Kräusslich ist im DZIF Koordinator des Forschungsbereichs HIV. Aufbauend auf der großen Expertise der Partnerstandorte soll beispielsweise die Entwicklung von neuen Behandlungsstrategien für Langzeitfolgen der HIV-Infektion vorangetrieben werden. „Hier geifen die Grundlagenforschung und die klinische Anwendung eng ineinander", so Professor Hans-Georg Kräusslich. Konkrete Forschungsprojekte in diesem Bereich beschäftigen sich mit der Rolle der angeborenen Immunität bei HIV-Infizierten und mit Strategien zur Entfernung latenter HIV-Infektionen.

Zur Stärkung der klinischen Umsetzung wird am Universitätsklinikum Heidelberg eine Professur für Klinische Infektiologie neu eingerichtet, die den Brückenschlag von der Grundlagenforschung zur klinischen Erprobung und Anwendung weiter unterstützen soll. Neben dem Department Infektiologie sind am Universitätsklinikum Heidelberg Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Institute für Immunologie, Pathologie und Public Health sowie der Medizinischen und der Chirurgischen Klinik beteiligt, außerdem der Schwerpunkt Infektionen und Krebs am DKFZ. Die beteiligten Wissenschaftler sind international führende Experten auf ihrem Gebiet.

Infektionskrankheiten sind eine der Haupttodesursachen weltweit

„Infektionskrankheiten sind eine der Haupttodesursachen weltweit“, sagt DZIF-Sprecher Professor Martin Krönke, Köln. „Immer wieder treten neue, bislang unbekannte Krankheitserreger in Erscheinung. Und weil viele Bakterien gegen unsere gängigen Antibiotika unempfindlich geworden sind, hat sich das Problem in jüngerer Zeit sogar noch verschärft.“ Hier wollen die im DZIF organisierten Forscher gezielt gegensteuern: Mit dem gebündelten Know-how der herausragenden Köpfe und einem Netzwerk moderner Labor- und Analysetechnik wollen sie Ansätze für neue Therapien, Medikamente, Impfstoffe und Impfverfahren finden. Im Mittelpunkt steht dabei die so genannte Translation, der verbesserte Fluss von Erkenntnissen und Innovation aus der Grundlagenforschung in die Klinik. Außerdem steht die Ausbildung im Fokus des DZIF. „Junge Wissenschaftler und Ärzte für die Infektionsforschung zu gewinnen und ihnen ein optimales Rüstzeug für ihre Karriere zu vermitteln ist die Aufgabe der neu gegründeten DZIF-Akademie “ sagt Professor Ulrike Protzer aus München, Koordinatorin der DZIF Akademie.

Heidelberg an vier Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung beteiligt

Das DZIF ist Teil des Konzeptes der „Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung“, mit denen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Bekämpfung der bedeutendsten Volkskrankheiten vorantreiben will. Das Universitätsklinikum und die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg sind neben dem DZIF an den Gesundheitsforschungszentren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenkrankheiten und Krebs beteiligt.

Seiten-Adresse: https://www.gesundheitsindustrie-bw.de/fachbeitrag/pm/uniklinikum-heidelberg-wirkt-am-deutschen-zentrum-fuer-infektionsforschung-mit