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Große EU-Förderung soll Leukämie-Therapien sicherer machen

Der Freiburger Mediziner Prof. Dr. Robert Zeiser erhält einen ERC Advanced Grant über 2,5 Millionen Euro. Mit seiner Forschung will er neue Ansätze zur Prävention und Therapie schwerer Komplikationen nach Stammzelltransplantationen entwickeln.

Eine Stammzellspende ist für viele Leukämie-Patient*innen eine vielversprechende Therapie. Aber die Therapie hat Risiken: Nicht selten kommt die Leukämie zurück und bei etwa der Hälfte der Behandelten greifen die übertragenen Immunzellen das Gewebe des Empfängers an. Eine solche akute Graft-versus-Host-Erkrankung, kurz aGvHD, ist ebenso lebensgefährlich wie ein möglicher Leukämierückfall. Mit einem ERC Advanced Grant in Höhe von 2,5 Millionen Euro fördert der Europäische Forschungsrat Prof. Dr. Robert Zeiser von der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg, der mit seinem Team neue Ansatzpunkte erforscht, um die Heilung von Patient*innen nach einer Stammzelltransplantation zu verbessern.

„Wir konnten zeigen, dass eine akute Abstoßungsreaktion oft im Darm ihren Anfang nimmt, weil dieser seine Barrierefunktion verliert“, sagt Zeiser, Leiter der Abteilung für Tumorimmunologie der Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Freiburg. „In weiteren Untersuchungen haben wir nachgewiesen, dass Blutkrebszellen Immunzellen mit Hilfe von Milchsäure manipulieren und sogar ausschalten können. Wie diese beiden Prozesse genau ablaufen, möchten wir herausfinden. Unser Ziel ist es, neue, zielgerichtete Therapien zu finden, mit denen wir schwere Komplikationen nach einer Stammzelltransplantation bereits zu Beginn stoppen können“, so Zeiser, der auch Sprecher des Sonderforschungsbereichs 1479 OncoEscape ist.

„Die erneute Förderung von Robert Zeiser durch einen ERC-Grant ist eine großartige persönliche Leistung. Gleichzeitig bestätigt sie die Stärke der Universität und des Universitätsklinikums Freiburg in den Themenbereichen Immunologie und Krebsmedizin, die in den letzten Jahren immer enger zusammengewachsen sind“, sagt Prof. Dr. Lutz Hein, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg und Vorstandsmitglied des Universitätsklinikums Freiburg.

Die Förderung des Europäischen Forschungsrats (ERC) ist eine der höchsten und renommiertesten Forschungsförderungen in Europa, die maximal 2,5 Millionen Euro umfasst. Zeiser hatte bereits 2016 erfolgreich einen ERC Consolidator Grant eingeworben. Der ERC möchte damit besonders ambitionierte Projekte fördern, die zu großen wissenschaftlichen Durchbrüchen führen können. Der ERC-Advanced-Grant wird an etablierte, auf ihrem Gebiet führende Wissenschaftler*innen vergeben, die in den letzten zehn Jahren grundlegende Forschungsleistungen erbracht haben.

Seiten-Adresse: https://www.gesundheitsindustrie-bw.de/standort/pharma/grosse-eu-foerderung-soll-leukaemie-therapien-sicherer-machen