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Heidelberg Technology Park

Starthilfe für Life-Sciences-Unternehmen

Wie gelingt es einem Wissenschaftler, sein Know-how in marktfähige Produkte und Dienstleistungen zu verwandeln und dabei echten Mehrwert für die Gesellschaft zu schaffen? Neben einer soliden Finanzierung gehören eine geeignete Infrastruktur und ein dichtes Netzwerk zum Austausch von Expertise zum guten Start ins Unternehmertum. Der Technologiepark Heidelberg bietet Gründern aus den Life Sciences und anderen Hightechbranchen genau diese Erfolgsfaktoren. Das hat ihn zu einem anerkannten Zentrum für Innovation gemacht. 

Die erfolgreiche Akquise von Finanzmitteln ist nicht das alleinige Erfolgsrezept eines Start-up-Unternehmens. Ein Unternehmen braucht Raum für Veränderung, ein Netzwerk für fruchtbare Zusammenarbeit und das betriebswirtschaftliche Werkzeug, um wachsen zu können. Solche Voraussetzungen findet es zum Beispiel in einem der zahlreichen Technologieparks in Baden-Württemberg, einer davon ist der Technologiepark Heidelberg. Er wurde 1984 als erster Life-Sciences-Park Deutschlands gegründet.

Platz für Neues

Standort des Technologiepark Heidelberg im Neuenheim Feld
Technologiepark Heidelberg: Standort Im Neuenheimer Feld. © TP HD GmbH

Heidelberg ist ein Ort, an dem Start-ups, kleine Unternehmen, Großforschungseinrichtungen und Global Player ein Ökosystem bilden, in dem die international herausragende Wissenschaft marktorientiert forscht und durch internationale Kooperationen ganz neue Perspektiven entstehen. 

Der Technologiepark Heidelberg vereint an sechs Standorten in Heidelberg auf einer Fläche von derzeit 80.000 Quadratmetern Labor- und Bürofläche zahlreiche Unternehmen und Forschungseinrichtungen der Branchen Life Sciences, Pharmazie, Medizintechnik und Informationstechnologie und gehört damit zu den wichtigsten Standorten dieser Art in Deutschland.

Ende September 2019 neu eröffnet wurde das Business Development Center BDC. Es bietet jungen Unternehmen aus der Gesundheitsindustrie, aber auch aus anderen Branchen wie IT-Firmen, Büroräume, Labore (bis Sicherheitsstufe S2), Reinraumflächen, ein Conference Center und CoWorking-Spaces. 

Labor für Künstliche Intelligenz

Das neue Business Development Center in Heidelberg.
Das neue Business Development Center in Heidelberg wurde Ende 2019 eröffnet. © Technologiepark Heidelberg GmbH

Auch das KI-Lab Kurpfalz, das als Initiative des Technologieparks Heidelberg in Kooperation mit der Wirtschaftsinitiative Baden-Württemberg connected (bwcon GmbH) Ende Dezember an den Start ging, ist am BDC beheimatet. Das KI-Lab wird vom Land Baden-Württemberg gefördert. Es will kleinen und mittleren Unternehmen niederschwelligen Zugang zur Zukunftstechnologie Künstliche Intelligenz ermöglichen – unter anderem durch die Bereitstellung von Soft- und Hardwareressourcen. „Das KI-Lab Kurpfalz bietet jungen Unternehmen wie unserem die Möglichkeit, neuartige und zukunftsweisende Technologien von Experten testen zu lassen und die Ergebnisse im Detail zu diskutieren“, sagt Dr. Christoph Garbe, CEO der Firma HD Vision Systems GmbH, die zu den ersten Interessenten am KI-Lab Kurpfalz gehört. „Das schafft uns eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Investition in Techniken der Künstlichen Intelligenz für zukünftige Produkte. Außerdem können wir über das KI-Lab ein Expertennetzwerk aufbauen und Ansprechpartner für unterschiedliche Fragestellungen finden.“

Inkubator für zündende Innovationen

Die Eröffnungsfeier des neuen Business Development Center BDC fand Ende September in Heidelberg statt.
Ende September fand die Eröffnungsfeier des neuen Business Development Center BDC in Heidelberg statt. © Technologiepark Heidelberg GmbH

Aber der Technologiepark bietet Gründern mehr als Flächen und Infrastruktur. „Wir verstehen uns als Kommunikationsplattform, auf der wir Partner zusammenbringen und Expertise integrieren“, erklärt Dr. André Domin, Geschäftsführer der Technologiepark Heidelberg GmbH. „Wir geben Jungunternehmern einen zentralen Ansprechpartner, der sie in strukturellen, betriebswirtschaftlichen und anderen Fragestellungen des Gründens berät: bei der Suche nach Finanzierung und Räumen genauso wie bei der Patentanmeldung oder der Vernetzung mit Marktexperten, Konzernen und Finanziers“, ergänzt Dr. Thomas Prexl, Leiter des Gründerbüros am TP Heidelberg.

Gründungsbeschleuniger für die Lebenswissenschaften

Neben diversen Ausbildungs- und Netzwerkveranstaltungen gibt es am Technologiepark auch zwei Accelerator-Programme mit den Schwerpunkten Life Sciences und IT (B2B). Beste Voraussetzungen für Wissenschaftler, um sich fit für das eigene Unternehmen zu machen.

Das Life-Sciences-Accelerator-Programm, das seit 2018 bereits 43 Unternehmen in Heidelberg betreut hat, besteht aus drei Komponenten: einem Mentoringprogramm, Seminaren zu aktuellen Themen und der Vernetzung mit potenziellen Investoren und Partnern. „Der Life-Sciences- Accelerator betreut die teilnehmenden Wissenschaftler ein Jahr lang und ist speziell auf die regulierten Märkte für Wirkstoffe, Diagnostika und Medizinprodukte zugeschnitten“, so Prexl. „Der Einstieg ist dreimal pro Jahr möglich“. 

Zu den Unternehmen, die mit dem Life-Sciences-Accelerator BW den Einstieg in den deutschen Markt angehen, gehört die PixelBiotech GmbH: „Hier haben wir die Möglichkeit, unsere Technologien für erschwingliche und präzise molekulare Analysen auf der Basis von Einzelmolekül-RNA in einem sicheren Rahmen zielgerichtet weiterzuentwickeln“, so Yong-Sheng Cheng, CEO und Mitgründer von PixelBiotech. „Das macht es uns möglich, präzise, universelle, erschwingliche und zugängliche Genexpressionsanalysen anzubieten.“

Gute Teamstrukturen fördern

Großen Wert legen die Mentoren auch auf die Beratung der Gründer hinsichtlich ihrer Teamstruktur. „Meist sind junge Gründerteams nicht strategisch aufgestellt“, bemerkt Domin. „Oft sind es Mitarbeiter einer Forschungsgruppe, die fachlich ähnliche Kenntnisse mitbringen“. Gründungswilligen Wissenschaftlern verhelfen Domin und seine Mitarbeiter zum nötigen Know-how, um beispielsweise den Reifegrad und den Marktwert der eigenen Idee realistisch einschätzen zu können. Auch andere Fragestellungen werden gemeinsam mit den Gründern beantwortet. „Ein Team mit verteilten Kompetenzen in den Themen Finanzierung, Wissenschaft, Patentierung und Kommunikation ist gut aufgestellt“, so Domin. „Damit lässt sich in Krisenzeiten die Harmonie leichter aufrechterhalten, da Aufgaben und Verantwortung eindeutig verteilt werden können.“

Seiten-Adresse: https://www.gesundheitsindustrie-bw.de/fachbeitrag/aktuell/starthilfe-fuer-life-science-unternehmen